Mikronährstoffmedizin: Methoden und Anwendungsprinzipien

Die Mikronährstoffmedizin ist weder ein Ersatz für eine gesunde und ausgewogene Ernährung, noch ist sie eine Alternative zu herkömmlichen medizinischen Behandlungsmethoden. Sie verfolgt ein naturwissenschaftlich, kausal (weniger symptomatisch) ausgerichtetes Therapieprinzip. Ihre Methoden und Anwendungs-prinzipien basieren auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen


  • der Biochemie,
  • der Ernährungswissenschaften,
  • der Pharmakologie,
  • der Physiologie und
  • der Immunologie (Immunonutrition).

Als angewandte Biochemie schlägt sie eine wichtige Brücke zwischen moderner Ernährungswissenschaft und Medizin, und schließt damit gleichzeitig ein wichtiges diagnostisches und therapeutisches Fenster ernährungs- und umweltbedingter Krankheiten.



Medizinischer Stellenwert und Ziele

In der Prävention und Therapie ernährungs- und umweltbedingter Krankheiten hat sich die Mikronährstoffmedizin zu einem zentralen Bestandteil effizienter präventiv- und komplementärmedizinischer Therapiekonzepte entwickelt. Während die reparativ (symptomatisch) ausgerichtete Schulmedizin vor allem das therapeutische Ziel der Heilung und Linderung manifester Erkrankungen verfolgt, versucht die Mikronährstoffmedizin in erster Linie Morbidität zu vermeiden. Krankheitsprävention und Minimierung der Krankheitsrisiken stehen daher im Mittelpunkt der kausal (weniger symptomatisch) ausgerichteten Mikronährstoffmedizin.



Ziele der Mikronährstoffmedizin

  • Prävention ernährungsabhängiger (z.B. Diabetes mellitus Typ 2), chronisch-degenerativer (z.B. Demenz vom Alzheimer-Typ) sowie chronisch-entzündlicher (z.B. Rheumatoide Arthritis) Krankheiten,
  • Metabolic Tuning: Stoffwechsel-Optimierung mit Vitaminen, Mineralstoffen und anderen bioaktiven Nährstoffen (Def.: Gröber, 2007)
  • Optimierung der Pharmakotherapie: Unterstützung der Wirksamkeit, Verringerung der Nebenwirkungsrate und des therapeutischen Bedarfs an Arzneimitteln durch medikationsorientierte Supplementierung von Mikronährstoffen
  • Verbesserung des individuellen Gesundheitsstatus
  • Erhalt der Vitalität und Leistungsfähigkeit bis ins hohe Lebensalter durch präventive Maßnahmen gegen altersassoziierte Begleiterscheinungen und Symptome (Anti- bzw. Successfull- oder Well-Aging).